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Pressemitteilung

"Mühldorf ist bunt"

ÖDP-Kreisrat und Landtagskandidat Reinhard Retzer´s Rede auf der Gegendemo zur Nazi-Kundgebung in Mühldorf

Reinhard Retzer

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Mühldorf und Umgebung,

zu Beginn möchte ich mich herzlich bei denen bedanken, die das Netzwerk „Mühldorf ist bunt“ durchs Jahr tragen, um dann zu solchen wichtigen Aktionen wie heute Menschen zu mobilisieren. Stellvertretend für alle Träger des Netzwerkes möchte ich hier Frau Kristin Hüwel vom KJR, und  meinen Kreistagskollegen Richard Fischer stellvertretend für alle Aktiven namentlich erwähnen.

Wir demonstrieren heute gegen rechtes Gedankengut und gegen ein unbelehrbares Häufchen von Menschen, die dieses Gedankengut vertreten. Gedankengut, das einst ganz Europa, ja die ganze Welt in eine Katastrophe geführt hat.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wir sind aber hier nicht in erster Linie wegen eines Häufchens von unbelehrbaren Hetzern, die Rattenfängern gleich versuchen, von der Gesellschaft vergessene Menschen hinter sich zu scharen, um sie für ihre Zwecke zu missbrauchen.  Es muss uns Auftrag sein, die Menschen am Rande unserer Gesellschaft in den Blick zu nehmen, um den rechten Hetzern den Boden zu entziehen.

Wir stehen hier und heute aber in erster Linie für unsere freiheitlich demokratische Grundordnung, die unsere Väter in unserem Grundgesetz und auch in der bayerischen Verfassung festgeschrieben haben. Es sind Grund- und Menschenrechte, die im Dritten Reich mit Füßen getreten wurden.

Auch damals hat es Menschen gegeben, die sich diesem menschenverachtenden Gedankengut und deren Vertreter entgegengestellt haben. Viele von ihnen haben mit dem Leben bezahlt. Stellvertretend für die vielen Menschen, die damals Zivilcourage gezeigt haben und dem System Einhalt bieten wollten möchte ich in dieser Stunde der Mitglieder der Weißen Rose gedenken.

Mitglieder der Weißen Rose waren die beiden Geschwister Hans und Sophie Scholl sowie deren KommilitonenChristoph Probst, Willi Graf und Alexander Schmorell, außerdem der Universitätsprofessor Kurt Huber. Ihr Tod ist muss uns Vermächtnis sein.

Allein Ihnen und den zahlreichen anderen oft unbekannten Opfern des Nationalsozialismus sind wir es schuldig, uns heute zu den Grund- und Menschenrechten zu bekennen, die uns seit nunmehr fast 70 Jahren ein Leben in Frieden ermöglichen.

Diese Grund- und Menschenrechte erscheinen uns im Alltag oft selbstverständlich. In Stunden wie diesen wird es uns jedoch bewusst, dass wir als Tag für Tag darum ringen müssen. Die Achtung der Grund- und Menschenrechte, sie die Grundlage für dauerhaften Frieden. Das ist der Grund auf und warum wir uns heute versammelt haben.

Herzlichen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben. Vergelt´s Gott für´s Organisieren und für´s Kommen.

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